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Stadt Hannover startet Modellprojekt zum kontrollierten Cannabis-Verkauf

Die Stadt Hannover will in einem bundesweit ersten Modellprojekt Cannabis kontrolliert abgeben. Die Pläne wurden im Rathaus vorgestellt. Demnach soll es ab dem kommenden Jahr bis zu drei Verkaufsstellen im Stadtgebiet geben. Dort können allerdings nur Teilnehmer des Modellprojektes legal THC-haltige Produkte wie Haschisch oder Cannabisblüten kaufen.

Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt. Laut Stadt können rund 4.000 Menschen teilnehmen. Ein Forscherteam der Medizinischen Hochschule Hannover soll die Teilnehmer im Rahmen einer Studie regelmäßig befragen. Dadurch erhofft sich die Stadt Erkenntnisse zum Konsumverhalten, den Auswirkungen auf den Gesundheits- und Jugendschutz sowie den Schwarzmarkt.

„Uns geht es um die Anerkennung gesellschaftlicher Realitäten“, sagte Oberbürgermeister Onay. „Die Zahlen konsumierender Menschen aller Altersgruppen in Deutschland steigen stetig. Das zeigt, dass Verbote offenbar nur eingeschränkt funktionieren. Hinzu kommen erhebliche gesundheitliche Risiken durch steigende THC-Werte und Verunreinigungen in Cannabisprodukten auf dem Schwarzmarkt.“ Die Erkenntnisse aus der Studie sollen in künftige politische Entscheidungen einfließen.